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Schweizer Uhrenmarken: Uhren mit Weltruf seit dem 17. Jahrhundert

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Die Schweiz gilt als das Mutterland der Uhrenherstellung. Das war nicht immer so. Vor den großen Erfolgen Schweizer Uhrenmarken blühten Uhrenmanufakturen bereits in England und Frankreich. Den Grundstein für die Uhrenherstellung in der Schweiz legte schließlich ein Franzose.

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Charles Cusin zog 1587 aus Frankreich nach Genf und unterrichtete Genfer Goldschmiede im Uhrmacher-Handwerk. Im 18. Jahrhundert zog zudem das liberale Zunftrecht in der Schweiz viele Goldschmiede aus den Nachbarländern an. Spätestens seit dem frühen 19. Jahrhundert gibt es in der Schweiz Uhrenhersteller in einer Vielzahl wie in keinem anderen Land der Welt.

Krisen erschüttern Schweizer Uhrenmarken

Trotz ihrer großen Erfolge mussten Schweizer Uhrenmarken zahlreiche Krisen durchleben. Einen ersten Einbruch in die erfolgreiche Geschichte verursachte die industrielle Uhrenherstellung in den USA ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachen zahlreiche Exportmärkte weg. Schließlich litt die Wirtschaft der Schweiz auch unter dem Zweiten Weltkrieg und die Uhrenindustrie besonders unter der Quarzkrise seit Ende der 1960er Jahre. Unternehmen, die all diese Krisen erfolgreich überstanden, waren vor allem die weltberühmten Luxusuhrenmarken aus der Schweiz. Dazu gehören unter anderem

Schweizer Uhrenmarken und das Prädikat Swiss Made

Die Schweiz genießt weltweite Bekannheit nicht nur im Bereich der Uhrenherstellung, sondern auch für andere Produkte wie Schweizer Offiziersmesser, Schokolade und andere Luxusgüter. Um die nationalen Produkte vor Plagiaten zu schützen, legte die Bundesregierung der Schweiz strenge Kriterien und spezielle Herkunftsbezeichnungen fest. Sie tragen Prädikate wie Swiss Made, Swiss, Suisse oder Produit Suisse. Seither tragen Schweizer Uhrenmarken das Lable auf ihrem Zifferblatt. Um den geringe Platz auf den Ziffernblättern nutzen zu können, lauten die Aufschriften Swiss oder Swiss Made.

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Damit das Prädikat getragen werden darf, müssen die Herstellungskosten der Uhren zu mindestens 60 Prozent in der Schweiz anfallen. Die Bestandteile der Uhrwerke müssen mindestens 50 Prozent des Gesamtwerts ausmachen. Außerdem müssen Schweizer Uhrwerke  in der Schweiz zusammengesetzt und reguliert sowie in Gang genommen werden. Zudem ist die Kontrolle durch den Hersteller in der Schweiz nach den dort geltenden technischen Normen erforderlich. Diese Vorgaben gelten unabhängig vom Wert und Preis einer Schweizer Uhr. Auch eine Swatch Uhr zum Preis unter 100 Euro mit dem Prädikat Swiss Made erfüllt diese Voraussetzungen.

Traditionsreiche Schweizer Uhrenmarken von Blancpain bis Festina

Die wohl noch älteste bestehende Uhrenmarke der Schwarz ist Blancpain. Die Gründung des Unternehmens geht auf das Jahr 1735 zurück. Wie viele der traditionsreichen Schweizer Uhrenmarken befindet sie sich nicht mehr im Besitz der Gründerfamilie. Sie ist heute ein Tochterunternehmen der Swatch Group. Die Uhren von Blancpain zählen zu den kompliziertesten der Welt. Auf die Gründung im Jahr 1737 blickt die Marke Favre-Leuba aus Solothurn zurück.

Bis 1969 befand sich das Unternehmen in achter Generation im Familienbesitz. Die Quarkrise führte zum Verkauf der Marke. Inzwischen gehört sie der indischen Tata-Gruppe an. Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammen die Schweizer Uhrenmarken Girard-Perregaux, ETA, Jaquet-Droz und Vacheron-Constantin. Alle Marken gehören inzwischen großen Konzernen an. Die meisten heute noch bestehenden Traditionsmarken der Schweiz blicken auf die Gründung im 19. und frühen 20. Jahrhundert zurück. Dazu zählen unter anderem die berühmten Marken Omega, Festina, Certina und Tissot.

Junge Schweizer Uhrenmarken aus dem 20. und 21. Jahrhundert

Die renommierte Marke Hublot wurde erst 1980 gegründet. Inzwischen gehört die Marke mit einer der teuersten Uhren der Welt zur LVMH-Gruppe (Moët Hennessy – Louis Vuitton SE) und zählt zu den wertvollsten Schweizer Marken überhaupt. Frédérique Constant ist eine ebenfalls noch junge Marke unter den Schweizer Uhren.

Das 1988 gegründete Unternehmen übernahm 2002 die Traditionsmarke Alpina sowie später weitere Marken. Seit 2016 befinden sich alle Marken von Frédérique Constant im Eigentum des japanischen Citizen-Konzerns. Auch Maurice Lacroix gehört zu den jungen Schweizer Uhrenmarken im mittleren Preissegment. Bereits seit 1975 war die Marke als Produktserie der Desco von Schultheiss AG bekannt. Seit 2011 hat die Marke den Status eines selbstständigen Unternehmens in Form einer Aktiengesellschaft.

Bis heute eigenständige Schweizer Uhrenmarken

Wenige Uhrenmanufakturen in der Schweiz sind mit Ausnahme der großen Luxusuhren-Marken bis heute eigenständige Unternehmen. Dazu gehören Atlantic Watches, F.P. Journe, Franck Muller, Oris und Raymond Weil. Derzeit im Familienbesitz befinden sich die Schweizer Uhrenmarken Ronda, Titoni und Zeno-Watch. Zeno Watch ist das älteste der traditionsreichen Familienunternehmen im mittleren Preissegment.

Gegründet wurde die Firma 1868 von Jules Godat unter dem Namen Godat & Co. Ihren heutigen Namen erhielt die in Basel ansässige Marke 1922. Aus den Fertigungsbetrieben von Zeno Watch stammen weitere Marken wie Rendex, Rosemont und Felix Huber Basel (FHB).

Swatch Group vereint zahlreiche Schweizer Uhrenmarken

Zu den erfolgreichsten Unternehmen unter den Schweizer Uhrenmarken aus dem 20. Jahrhundert gehört zweifellos die Swatch Group. Erst im Jahr 1983 gründete Nicolas Hayek gemeinsam mit dem Zusammenschluss von zwei traditionsreichen Schweizer Uhrenmarken das Unternehmen. Revolutionär war seine Geschäftsphilosophie.

Swatch Uhren vereinen Schweizer Qualität mit günstigen Preisen, modifizierten Herstellungsmethoden und vor allem mit einem außergewöhnlichen Design. In den 1980er und 1990er Jahren entwickelten sich Swatch Uhren zu einer weltweiten Erfolgsmarke. Das Unternehmen genießt den Ruf eines Retters der nach der Quarz-Krise schwachen Schweizer Uhrenindustrie. Der Swatch Group gehören heute renommierte Schweizer Uhrenmarken wie Blancpain, Breguet, Omega, Longines, Rado, Tissot, Certina und Mido an. Darüber hinaus besitzt die Swatch Group internationale Uhrenmarken wie Glashütte Original, Union Glashütte, die Hamilton Watch Company und Harry Winston.

Tissot, Longines und Omega – traditionsreiche Schweizer Uhrenmarken im Swatch-Konzern

Zu den ältesten Schweizer Uhrenmarken der Swatch Group gehören Longines, gegründet 1832, Omega, gegründet 1848 und die 1853 gegründete Manufaktur Tissot. Bereits 1930 schlossen sich Tissot und Omega zur Société Suisse pour l’industrie Horlogèrie SA zusammen.

Aus diesem Zusammenschluss und einer weiteren Verbindung mit der Allgemeinen Schweizerischen Uhren AG (ASUAG) sowie der finanziellen Beteiligung von Nicolas Hayek entstand schließlich die heutige Swatch Group. Dennoch bleiben die traditionellen Schweizer Uhrenmarken mit eigenen Fertigungsstätten erhalten und bieten heute Uhren vom mittleren bis hohen Preissegment an.