Alte Luxusuhren: wertvoll oder wertlos?
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Luxusuhren gehören zu den gängigen Statussymbolen und sorgen gleichzeitig bei den bekannten Herstellern in diesem Segment für überzeugende Umsätze. Namen wie Rolex, Omega und Breitling sind nicht nur bei den Kunden bekannt. Mit einem Jahresumsatz von über acht Millionen Franken im Jahr 2021 gehört allein Rolex zu den festen Größen im Bereich der Uhrenhersteller und beschäftigt zudem weltweit über 14.000 Mitarbeiter.
Eine Luxusuhr zeichnet sich in der Regel durch hochwertige Materialien, eine aufwendige Fertigung in Handarbeit und natürlich hohe Preise aus. Kenner sprechen ab einem Preis von etwa 2.000 bis 3.000 Euro von einer Luxusuhr, nach oben gibt es erfahrungsgemäß keine Grenzen. Doch natürlich spielen nicht nur neue Luxusuhren auf dem Markt eine zentrale Rolle. In vielen Sammlungen finden sich ältere Exemplare der bekannten Marken.
Bei einem geplanten Verkauf kommt dann immer wieder die Frage auf: Sind die Uhren wertvoll oder aufgrund des Alters doch wertlos? Grundsätzlich lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten, da der Wert einer alten Luxusuhr von mehreren Faktoren abhängig ist.
Schon die Marke macht den Unterschied – alte, wertvolle Uhren
Bereits die Marke der Uhr trägt einen großen Teil zum Wert des eigentlichen Exemplars dar. Prinzipiell hängt der Wert der Uhr vor allem von der Nachfrage ab. Dies bedeutet: Es muss eine Person gefunden werden, die möglichst viel Geld für die Uhr zahlt.
Große und bekannte Marken haben ein gutes Image und sind bei Interessenten gefragt. So erfreuen sich etwa Vintage-Uhren der Marke Rolex einer steigenden Nachfrage, dementsprechend erhöht sich auch der Wert. Für ältere Rolex Day-Date 40 zahlen Sammler etwa über 30.000 Euro im guten Zustand. Viele alte Rolex Uhren sind generell oft noch einiges Wert. Hier kann also von einer durchaus wertvollen, alten Luxusuhr gesprochen werden. Auch für ältere Uhrenmodelle der Marke Omega aus der beliebten „Seamaster“-Reihe müssen Interessenten viel Geld ausgeben, einfache Modelle starten bei etwa 1.800 Euro.
Für ausgewählte Sondermodelle oder seltene Exemplare können aber auch hier die Preise deutlich steigen. Günstiger sind Luxusuhren der Marke Breitling. Mit knapp über 1.000 Euro für ein Modell „Navitimer“ oder „Superocean“ ermöglichen die Luxusuhren einen vergleichsweise günstigen Einstieg in diese Welt.
Eignen sich Luxusuhren als Wertanlage?
Aufgrund der sehr hohen Anschaffungskosten von häufig deutlich über 20.000 Euro und mehr kommt nicht selten die Überlegung auf, die Luxusuhren als Wertanlage zu nutzen. Der Gedanke entsteht vor allem bei neueren Uhren, allerdings sind auch ältere Varianten durchaus für Sammler und Enthusiasten auf der Suche nach einer passenden Wertanlage interessant.
Grundsätzlich gilt es einige Luxusuhren, die bereits einige Jahre auf dem Markt zu finden sind und für eine langfristige Wertanlage eine gute Wahl darstellen. Allerdings sollten bei der Auswahl der passenden Uhren einige Punkte beachtet werden. Eine besonders konstante, deutliche Wertentwicklung ist vor allem bei gefragten Modellen zu erwarten, etwa der Submariner oder der Lady Datejust aus dem Hause Rolex.
Hier können es auch die älteren Ausführungen sein, solange es sich um gepflegte, originale Uhren handelt. Vor allem gefragte Uhren, die bereits einen entsprechenden Wert vorweisen können, dürften auch langfristig an Wert gewinnen.
Wichtige Faktoren für den Wert der Luxusuhren
Der Markt der Luxusuhren ist breit gefächert, wird von vielen namhaften Herstellern beherrscht und ist gleichzeitig von vielen Fälschungen betroffen. Gerade bei älteren Uhren, die nicht direkt vom Hersteller oder zertifizierten Händler bezogen werden können, sollte deshalb immer ein Echtheitszertifikat vorhanden sein.
Käufe von privaten Verkäufern oder unbekannten Anbietern stellen immer ein Risiko dar, sodass ein besonders genauer Blick notwendig ist. Zusätzlich können Gebrauchsspuren oder Macken den Wert der alten Luxusuhr deutlich beeinflussen. Gerade für Sammler spielt ein hervorragender Zustand eine zentrale Rolle. Eine Luxusuhr sollte deshalb gepflegt werden, um den Wert langfristig zu erhalten und die Aussichten auf einen späteren Verkauf zu verbessern.
Und die klassischen Inspektionen, die vom Auto bekannt sein dürften, spielen auch bei älteren Luxusuhren eine zentrale Rolle. Wertvolle Luxusuhren sollten auch im Alter einwandfrei funktionieren. Mit einer regelmäßigen Inspektion durch einen entsprechenden Fachmann kann der gute Zustand gesichert werden, um den Wert der Uhr zu erhalten.
Materieller und ideeller Wert bei Luxusuhren
Bei der Betrachtung des Werts verschiedener älterer Luxusuhren muss zusätzlich zwischen dem materiellen und dem ideellen Wert unterschieden werden. Viele der Uhren weisen einen hohen materiellen Wert auf, da im Rahmen der Produktion häufig hochwertige Materialien zum Einsatz kommen.
Dies gilt unter anderem für Gold als beliebtes Edelmetall oder auch für Edelsteine, die als zusätzliche Dekoration bei Luxusuhren regelmäßig genutzt werden. Bei einem Verkauf kann bereits der materielle Wert für hohe Preise sorgen, natürlich abhängig von den aktuellen Kursen. Gerade ältere Luxusuhren sind allerdings vor allem mit einem ideellen Wert verbunden.
Dies gilt etwa bei einem Erbstück. Durch die lange Geschichte in der Familie gehen Erinnerungen mit der Uhr einher, die den Wert in den eigenen Augen steigen lassen. Bei einem Verkauf oder einer Schätzung spielen diese Erinnerungen und der materielle Wert allerdings kaum eine Rolle. Eine genaue Unterscheidung zwischen tatsächlichem und erhofftem Wert ist für eine realistische Einschätzung also von großer Bedeutung.
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Daniel Molt ist Uhrenliebhaber und beschäftigt sich seit seinem 9. Lebensjahr mit Armbanduhren. Seine erste Uhr war eine Casio G-Shock. Zu seinen Lieblingsmarken zählt Tissot, Casio und Junkers. Um anderen Menschen die Kaufentscheidung zu erleichtern hat Daniel Molt das Uhrenmagazin Uhrentakt 2020 ins Leben gerufen. Er ist davon überzeugt, dass die erste Uhr immer etwas ganz besonderes ist und teilt gerne sein Wissen.